Sieben Personen – immerhin für jeden Wochentag eine! – hatten sich zu unserem Tagesausflug nach Schwetzingen angemeldet. Im Schlossgarten stieß noch eine weitere – obendrein mit Hund –,
wenn auch nur zeitweilig, dazu, und die erwies sich dabei nicht nur als überaus sachkundig, sondern sie wusste ihren Kenntnisreichtum über den Park auch noch so nett rüberzubringen, dass wir alle ganz begeistert waren.
Das ganze Projekt hat natürlich eine Vorgeschichte. Irmi hatte die grandiose Idee, mal auszuprobieren, was man mit dem Neuneuroticket nicht so alles anfangen kann, und Meinhard gab uns den Tipp, das doch mal an Schwetzingen zu testen. Er wird sicherlich begeistert sein, wenn er hier liest, wie gut uns der Spaziergang durch den Schlossgarten zugesagt hat. Nach Klaras Vorerkundungsfahrt konnte eigentlich auch gar nichts mehr schiefgehen.
Leute, wenn Ihr den Schwetzinger Schlossgarten noch nicht kennt, dann solltet Ihr ihn Euch wirklich mal ansehen. Es lohnt tatsächlich. Ich kann wirklich auf alles verzichten, nur nicht auf Luxus, hat Curd Jürgens mal gesagt. So auch die Herrschaft, die sich den Garten Ende des 18. Jahrhunderts gönnte, obwohl der Hof vor der Fertigstellung schon längst nach München umgezogen war. Wer noch nie eine Moschee von innen gesehen hat: Hier im Schlossgarten bekommt er dazu in prachtvoller Pflanzenwelt Gelegenheit.
Der Specht, der sitzt am Karpfenteich und hämmert alle Karpfen weich, heißt es in einem Zweizeiler aus den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Den Specht haben wir zwar nicht gesehen und im Arboretum auch nicht den Eisvogel im Mammutbaum, von dem unsere eingangs erwähnte Expertin gerüchtweise geschwärmt hatte, aber dafür sprangen die Karpfen und für den Specht ein Reiher in die Bresche. Und dabei wäre Alfred bereits über einen einzigen Frosch glücklich gewesen.
Das Beste haben wir uns für unseren nächsten Besuch aufgehoben, denn bis ans Ende der Welt sind wir nicht vorgedrungen. Und dabei hatte unsere Expertin es uns in glühenden Farben beschrieben. Ersatzweise erstatteten wir der eisernen Marktfrau einen Besuch, die jahrein, jahraus auf dem Schlossplatz nicht müde wird, Spargel zu verkaufen. Also Spargelfreude: Nichts wie hin!
Georg Urbanski