Nach mehreren Jahren hat die Eurojumelages Darmstadt wieder eine vorweihnachtliche Tagesfahrt für ihre Mitglieder organisiert. Ziel der Fahrt war die „Weihnachtsstadt“ Bad Homburg. 23 Mitglieder haben daran teilgenommen. Zum ersten Mal haben wir auf den sonst üblichen Reisebus für die Beförderung verzichtet und sind mit der Bahn gefahren.
Am 9. Dezember 2023, um 09:15 Uhr, traf sich der größte Teil der Reisegruppe in der Vorhalle des Hauptbahnhofs Darmstadt und stellte sicher, dass alle Gruppenmitglieder eine Fahrkarte besaßen. Um 09:35 Uhr stiegen wir in den Zug Richtung Bad Homburg ein. Mitglieder unserer Gruppe, die unterwegs zustiegen, wurden mit einem Fähnchen der Eurojumelages herbeigewunken. Gegen 10:45 Uhr kamen wir am Bahnhof von Bad Homburg an.
Vom Bahnhof gingen wir zu Fuß durch die weihnachtlich beleuchtete Luisenstraße bis zum Kurhaus. Auf dem Vorplatz des Kurhauses sollte um 11:30 Uhr eine 90-minütige Stadtführung beginnen. Vor dem Kurhaus standen Hütten mit gastronomischem Angebot, ein großer Weihnachtsbaum, eine Krippe mit lebensgroßen Holzfiguren und ein Kinderkarussell. Was fehlte, war die Stadtführerin. Als diese auch 10 Minuten nach dem geplanten Beginn der Stadtführung nicht zu sehen war und die Tourist Info im Kurhaus nicht weiterhelfen konnte, habe ich die Telefonnummer der Stadtführerin angerufen. Und tatsächlich, sie meldete sich am Telefon. Stadtführung um 11:30 Uhr? Davon wusste sie nichts, versprach aber, sofort zu kommen.
Schließlich erschien sie gegen 12:00 Uhr und bat vielmals um Entschuldigung. Sie führte uns vom Vorplatz des Kurhauses zum Waisenhausplatz und durch verwinkelte Gassen und an historischen Fachwerkhäusern vorbei. Schließlich kamen wir zur St. Marienkirche, der katholischen Hauptkirche Bad Homburgs. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Wir haben sie kurz besucht. Weiter ging es zur Erlöserkirche. Die evangelische Kirche wurde 1908 in Anwesenheit des Kaiserpaars Wilhelm II. und Auguste Viktoria geweiht. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiel der wilhelminischen Neuromantik. Die Kirche wird auch „Bad Homburgs Hagia Sofia“ genannt, weil in ihrem Innenraum auch Stilmittel der byzantinischen Kunst zu finden sind. Gerne hätten wir die Kirche besichtigt, leider war sie aber wegen der Vorbereitung eines Konzerts geschlossen. Also gingen wir weiter und kamen in den Garten des Landgrafenschlosses aus dem 17 Jahrhundert. Im Schlossgarten bewunderten wir eine mächtige, 200 Jahre alte Libanonzeder. Hier musste die Stadtführung enden, denn wir waren um 13:15 Uhr zum Mittagessen in einem Restaurant im Kurpark verabredet. Deshalb baten wir unsere Stadtführerin, uns auf dem kürzesten Wege dorthin zu führen. Im Kurpark angekommen, verabschiedete sie sich von uns. Dass die Stadtführung mit dieser Führerin statt 90 nur 60 Minuten gedauert hatte, hat wohl niemand in unserer Gruppe bedauert.
Im Restaurant hatte man für unsere Gruppe einen Raum reserviert. Schnell bestellten wir Essen und Getränke. Während des Essens hatten wir ausgiebig Zeit, uns zu unterhalten. Wir hatten uns ja lange nicht gesehen.
Nach dem Essen und bis zur Rückfahrt konnte jedes Gruppenmitglied den Nachmittag selbst gestalten. Leider hatte es inzwischen angefangen zu regnen. Also öffneten wir die Regenschirme und marschierten tapfer durch den Regen hinauf zum Landgrafenschloss. Dort erwartete uns der romantische Weihnachtsmarkt, der als der schönste Deutschlands gilt. An den Mauern des Schlosses und im oberen Schlosshof fanden wir Hütten der regionalen Aussteller, Gastronomen und Kunsthandwerker.Eine kleine Dampfeisenbahn rollte mit Kindern durch einen winzigen Winterwald. Wir aßen eine Bratwurst und tranken ein Glas Winzerglühwein, um unsere Laune aufzuheitern. Schließlich stellten wir fest, dass auch der schönste Weihnachtsmarkt im Regen nicht geeignet ist, auf Dauer zu begeistern. Deshalb suchten wir uns ein warmes Plätzchen in einem Café, um die Zeit bis zur Rückfahrt zu überbrücken.
Um 18:30 Uhr trafen sich neun der Reiseteilnehmer in der Vorhalle des Bahnhofs Bad Homburg, um gemeinsam um 18:45 Uhr nach Hause zu fahren. Die anderen waren wohl wegen des schlechten Wetters früher zurückgefahren. Weil unsere Züge unpünktlich waren, kamen wir fast eine halbe Stunde später als geplant in Darmstadt an.
Meinhard Dausin