Wie jedes Jahr sind unsere Jumeleure aus Troyes pünktlich am 30. Mai um 17 Uhr in der Hilpert Straße angekommen. Abends sind sie bei Ihren Gastfamilien aufgenommen worden.
Am Freitag 31. Mai ging es los, nach Klingenberg am Main mit privaten Autos.
Der Tag, sonnig und warm, fing gut an. Eine Weinprobe in dem Weingut Hofmann-Herkert! stand auf dem Programm. Um 10 Uhr sollte sie starten, aber unsere Jumeleure aus Auxerre-Worms waren noch nicht da. Die Weinprobe fing dann ein bisschen später an. Die fehlenden Jumeleure kamen später doch.
Herr Christian Herkert, Sohn des Weingutbetreibers übernahm die Führung auf Deutsch und Frau Anja Stritzinger von dem benachbarten Weingut Stritzinger die Führung auf Französisch.
Es wurden 6 Weine angeboten:
2018er Silvaner, 2017er Sauvignon blanc, 2018er Sommerinspiration, 2017er Gewürztraminer, 2017er Spätburgunder (rot), 2016er Spätburgunder „Schlossberg“ (rot).
Alle Weine waren vorzüglich, vor allem die "Sommerinspiration", kreiert von Frau Stritzinger, die ein eigenes Weingut betreibt. Der Wein besteht aus 3 verschiedenen Rebsorten: Riesling, Gewürztraminer und Johanniter.
Johanniter ist eine 1968 gezüchtete pilzwiderstandsfähige Weißweinsorte. Frau Stritzinger hatte in Italien verwahrloste Rebstöcke entdeckt, nach Hause gebracht und neu kultiviert. Dieser Wein ist kräftig und sehr fruchtig.
Nach 2 Stunden Weingenuss liefen wir zu der Burg Klingenburg hoch, wo wir auf der Burgterrasse saßen, um unser Mittagessen zu uns zu nehmen. Die Aussicht über die Altstadt und über den Main war überwältigend. Die Menüs, die wir vorab bestellt hatten, waren vorzüglich.
Nach einer kleinen Pause auf der Terrasse, liefen wir zur Altstadt zurück, wo 2 Führer auf uns warteten, Frau Stritzingen, die die Führung auf Französisch übernahm und Herr Krug auf Deutsch. Die Führungen durch die kleinen Gassen dauerten ca. 2 Stunden. Dann zurück nach Darmstadt.
Den Abend verbrachten unsere Jumeleure mit ihren Gastgebern.Einige Familien amüsierten sich sogar auf dem „Schloßgrabenfest“.
Samstag, den 1. Juni fuhren wir mit dem Zug nach Frankfurt, wo Frau Lisa Engelhardt eine kleine Führung übernahm.
Wir begannen unsere Besichtigung an der Hauptwache mit Blick auf das alte Hauptwachengebäude und die Katharinenkirche; wir gingen ein Stück die Zeil entlang, um einen Eindruck von dieser stets sehr belebten Verbindung zur Konstabler Wache zu bekommen. Dann gingen wir die Liebfrauenstraße hinab bis zum Liebfrauenberg, hinter dem sich die Kleinmarkthalle befindet; weiter hinab zur Paulskirche, die wir zum Glück besichtigen konnten. In ihr finden die wichtigsten kulturellen Veranstaltungen von Frankfurt statt. Wir gelangen zum Römer mit den vielen alten schmucken Fachwerkhäusern und dem Rathaus, das aus mehreren sehr alten Häusern besteht. Da Frankfurt stets eine Messestadt war und heute auch noch ist, lagerten hier in früheren Zeiten die Italiener ihre Waren für die Messe ein, daher der Name „Römer“. Wir gingen an dem Museum Schirn vorbei zum Dom und besichtigen ihn und entdecken sogar den Raum, in dem früher die Krönungen der Könige statt-gefunden haben. Zum Mittag dürfte sich jeder ein Lokal aussuchen, einige wählten die Fressgasse, andere die Kleinmarkhalle.
Nachmittags hatten unsere Jumeleure frei. Einige schlagen vor, Sachchsen-hausen, ein älteres Viertel von Frankfurt zu besuchen. Wir gingen dann zum Mainufer und blickten auf die „Alte Brücke“, die ursprünglich über viele Jahrhunderte aus Holz gebaut war und viel tiefer lag, da auch der Fluss niedriger war. Sie war die einzige Verbindung zwischen Nord- und Süddeutschland und ein sehr wichtiger Handelsweg der Franken, die über diese Furt gingen. Sie wurde mehrfach weggeschwemmt.
Im Sachsenhausen besuchten wir ein altes Apfelweinlokal „Das bemalte Haus“ und tranken dort eine Kleinigkeit. Um sich auszuruhen, wunderbar!
Wir fuhren mit dem Zug zurück und gegen 17.30 Uhr waren wir zu Hause. Zeit genug um sich feinzumachen, um zu unserer Soiree amicale zu fahren. Wir hatten ein schönes Lokal “das Alte Schalthaus“ ausgesucht.
Einige Infos über das Lokal:
1926 wurde das Schalthaus im Stil des „Klinkerexpressionismus“ erbaut. Bis in das Jahr 1965 wurde beinahe ganz Südhessen durch dieses Umspannwerk mit Strom versorgt. Danach stand das "Alte Schalthaus" ohne Funktion leer. 1988 wurde das Schalthaus mit der Trafowerkstatt unter Denkmalschutz gestellt. Seit diesem Zeitpunkt war das Schalthaus als Bürgerhaus im Gespräch.
Aber erst im Jahr 1998 begann der im Jahre 1994 gegründete Trägerverein Bürgerhaus Waldkolonie mit dem Aus- und Umbau dieser alten Schaltanlage. Die Außensanierung (Dach + Fach) wurde von der HEAG vorgenommen, der Innenausbau vom Trägerverein durchgeführt. Die Umbauarbeiten im Innenraum wurden zum größten Teil von 11 Rentnern, der sog. "Rentnerbande" in ca. 30.000 ehrenamtlichen Stunden unter dem Vorstand von Friedel Gnad bis Dezember 1999 vorgenommen.
Das Schalthaus wurde im Dezember 1999 offiziell wiedereröffnet. Im ersten Obergeschoss befindet sich das Restaurant „Altes Schalthaus“ mit einem hervorragendem Ruf. Im Erdgeschoss stehen für Veranstaltungen ein großer und ein kleiner Saal zur Verfügung.
Die Soiree wurde von Alexander Byschkow mit seinem Akkordeon begleitet. Es wurde getanzt, gelacht, erzählt …. und gut gespeist!
Sonntag, den 2. Juni Abfahrt nach Troyes. Es wurden gute Wünsche ausgetauscht mit dem Versprechen uns nächstes Jahr wieder zu sehen.
Carmen René & Lisa Engelhardt