Jede Menge Flaschen haben wir bei unseren Besuch in der Kelterei Rapp’s am 9. Oktober 2012 gesehen: Leere Flaschen, volle Flaschen, schmutzige Flaschen, saubere Flaschen, kalte Flaschen, heiße Flaschen. Aber so gut wie keine Mitarbeiter waren in der Kelterei zu sehen. Ein Mitarbeiter passte auf, dass die gefüllten Flaschen richtig vom Band liefen, zwei weitere Mitarbeiter haben das Leergut nach Flaschen durchgesehen, die nicht zur Kelterei gehören, und ein Mitarbeiter ist mit einem Gabelstapler durch die Produktionsanlagen gefahren.
Eine Mitarbeiterin aus der Marketingabteilung begrüßte uns zunächst und stellte uns das Unternehmen vor. Die Kelterei Rapp’s in Karben gehört zu den Hassia-Mineralquellen und ist Hessens größter Fruchtsaft-Hersteller. Neben Fruchtsäften werden auch Apfelweine gekeltert, wobei überwiegend heimische Früchte dazu verwendet werden.
Da gerade die Zeit der Apfelernte war, konnten wir beim anschließenden Rundgang durch die Produktionsanlagen sehen, wie die angelieferten Äpfel in einem großen Becken für die Weiterverarbeitung gesammelt werden. Sie werden anschließend gemahlen und zu Saft verarbeitet. Die daraus entstehende Maische wird von örtlichen Bauern abgeholt, die diese trocknen und als Viehfutter im Winter verwenden.
In riesigen Behältern wird der Saft bis zur Abfüllung gelagert. Nachdem die Flaschen in einer Waschanlage gereinigt wurden, kommen sie in die Abfüllanlage. Dort wird der Saft zur Sterilisation auf über 90 Grad erhitzt und abgefüllt. Anschließend werden die gefüllten und verschlossenen Flaschen mit kaltem Wasser besprüht, damit sie erkalten. Die gefüllten Flaschen werden in diesem vollautomatisierten Prozess etikettiert und in Kästen gefüllt. Am Ende der Produktionskette werden die Kästen elektronisch auf Vollständigkeit geprüft.
Nach unserem Rundgang durch die Produktionsanlagen konnten wir die Säfte der Kelterei probieren. Wir gingen anschließend noch ein paar Schritte zum Rapp’s-Natur-Erlebnisgarten. In diesem Garten sind heimische Pflanzen zu sehen, und auf Tafeln wird erläutert, zu welchen Zwecken sie verwendet werden können. Leider war alles schon sehr herbstlich, sodass wir nur noch ahnen konnten, wie bunt und vielfältig der Garten im Sommer sein muss. Mit einem Spaziergang durch den Garten ging ein interessanter und informativer Nachmittag zu Ende.
Klara Nagl