Aus verschiedenen Gründen gab es für das zu diesem Termin vorgesehene Partnerschaftstreffen kein offizielles Programm. Die Jumeleure aus Darmstadt, die nach England gekommen waren, machten mit ihren Partnern ein individuelles Programm, trafen sich aber alle bei 2 Veranstaltungen gemeinsam. Hier dazu der Bericht von Dieter und Helga.
Wir sind am 22 Mail nach England geflogen.. Per National Express Bus ging es von Stansted nach Ipswich, wo wir freudig von Brian und Tricia begrüßt und weiterbefördert wurden nach Felixstowe.
Es wurde ein später Abend, so dass wir den folgenden Tag etwas vertrödelten, doch war für den Abend ein Special Dinner vorgesehen. Es fand statt in der „Hütte“ einem Gästehaus der Gemeinde Felixstowe, das an diesem Abend vom Boundler’s Motorclub bewirtschaftet wurde – es gab fish and chips. Getränke waren selbst mitzubringen. Und für die Bildung wurde auch etwas getan, zum Kaffee gab es ein Quiz, 80 Fragen über alle Wissensgebiete, quer Beet so zu sagen, interessant und unterhaltsam. Eine gute Idee.
Am folgenden Tag gelangten wir in der Gegend von Woodbridge nach Sutton Hoo, ein ehemals privates Gelände und heute zu National Trust gehörend, eine Ausgrabungsstätte mit Museum. 1939 hatte sich die damalige Besitzerin entschlossen, die auf dem Gelände befindlichen, grasüberwachsenen Hügel / Erhebungen untersuchen zu lassen. Im größten von ihnen fand man die Reste eines Schiffs dazu kleine Schmuckteile und einen wunderbaren goldenen Helm. Heute gibt es diese Artifacte nur noch als Abbildungen bzw. als Kopien zu sehen. Die Originale, vermutlich aus dem 7. Jahrhundert, sind im Londoner Museum zu bewundern. Helga hat später das Buch „The Dig“ gelesen, das die Ausgrabung ausführlich beschreibt. Außerordentlich interessant.
Für einen Regentag war unsere Bootsfahrt eigentlich nicht gedacht, aber das Wetter kann man nie mitbuchen. Wir starteten in Orford und befuhren die Flüsse Alde und Ore. Mit ein paar Drinks und einem guten Lunch machten uns die wenigen Regentropfen nichts aus. Übrigens auch dort sind die Nilgänse eine Plage.
Brian und Tricia sind eifrige Theaterbesucher. So war für Samstag ein Musical unser Programmpunkt; „Our Blue Heaven“. Anlass war der 40. Jahrestag des Gewinns eines Fußballspiels zwischen Ipswich Town und F.C. Arsenal London, das Ipswich damals 1:0 gewonnen hatte.
Der Sonntag sah uns in Long Melford im Kentwell House, ein schlossähnliches Anwesen samt Nebengebäuden und riesigem Gelände. Hier begann unsere Zeitreise und führte uns von der Steinzeit über Tudor bis in die Neuzeit. Die Menschen waren der Zeit entsprechend gekleidet, auch die Kinder, und ihr Wortschatz beinhaltete keinerlei moderne Wörter wie z.B. Telefon oder Waschmaschine. Weite Wegstrecken waren zwischen den einzelnen Gruppen zurückzulegen. Die Soldaten des 1. Weltkrieges und ihre Ausrüstung haben wir ausgelassen, ebenso den modernen Campingplatz . Ein modernes Restaurant brachte uns mit einem guten Essen wieder in die Gegenwart zurück.
Nachdem wir den Montag ein wenig zum Ausruhen genutzt hatten, wir sind schließlich ältere Leute, ging es am Abend zur Hochzeitsparty von Tony und Philippa, zu der Brian und Tricia eine Einladung hatten und uns mitbringen durften. Etwa 100 Gäste vergnügten sich bei Tänzen aus der Tudorzeit, bei Vorträgen und Gesang und natürlich am kalten Buffet. Hier trafen wir auf Gabi und Herbert und auf etliche englische Twinner. Dabei wurde auch über den Stand der Jumelage Ipswich - Darmstadt gesprochen.
Schließlich ist es uns einmal gelungen auf Ipswichs Strandpromenade entlang der Nordsee spazieren zu gehen. Brian hat uns begleitet, während Tricia Zuhause die Abschiedsparty für uns vorbereitete. Freunde und Nachbarn waren geladen, auch Gabi und Herbert fanden sich ein.
Tags darauf haben wir abends noch mal einen Ausflug zum Ferry Boat Inn unternommen, um uns mit einem Dinner Danke zu sagen, denn tags darauf galt es unsere Siebensachen zu packen und bye-bye zu sagen. Es waren wunderschöne Tage.
Brian und Tricia brachten uns nach Ipswich zum National Express Bus und ab ging’s nach Stansted. A b e r nur bis dorthin, denn unser Flug nach Frankfurt - und nicht nur unserer - war inzwischen gecancelt worden. Andere Maschinen flogen, nur Ryanair nicht. Keine Auskunft, keine Durchsage, mehr und mehr gestrandete Menschen füllten die Halle. Gerüchte flogen hin und her, ein Schalter mit 2 Mitarbeiterinnen war geöffnet – es ging nicht vorwärts. Brian versuchte von Zuhause per E-mail uns zu helfen, es war nicht möglich. Nach 2 Stunden und hoffnungslosem Warten gaben wir auf, der Bus den wir gerade noch erreichten, brachte uns zurück nach Ipswich, wo wir fröhlich von Tricia und Brian erwartet wurden.
Es war beinahe ein abendfüllendes Programm bis wir für den nächsten Tag einen LH-Flug von London bekamen und uns erneut von Tricia und Brian verabschiedeten. Wir mussten nach Hause, denn Dieter hatte einen OP-Termin.
Ryanair hat den Rückflug erstattet, aber auf die Erstattung des zusätzlichen Busses und den LH-Flug warten wir noch. Wir haben unsere Unterlagen an „Flightright“ gegeben, die versuchen, unsere Kosten für uns zu erstreiten. Haben sie Erfolg gehen 20% an diese Gesellschaft, haben sie keinen Erfolg, kostet es uns nichts
Wenn einer eine Reise tut …………
Helga & Dieter Rosenbaum