Da unser Treffen mit den Partnern aus Troyes und Auxerre jedes Jahr von Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag stattfindet, fuhr unser kleiner gemütlicher Bus für 18 Personen am Donnerstag ca. sechs Stunden bis nach Troyes, wo uns unsere Partner sowie noch weitere Jumeleure aus Darmstadt erwarteten, die mit privaten Autos zu dem Treffen gefahren waren.
Nach einem sehr herzlichen Empfang verteilten wir uns auf die Autos unserer Gastgeber, um mit und bei ihnen den Abend zu verbringen. Der Freitagvormittag war ebenfalls dafür vorgesehen, entweder in den Familien zu bleiben oder erneut wieder die schöne Stadt Troyes zu erkunden oder andere Ziele.
Am Nachmittag begann dann das gemeinsame Programm aller Jumeleure. Wir fuhren von Troyes aus ca. 1 Stunde zu dem Hafen von Mesnil St. Père, wo wir auf dem See mit Namen „Forêt d’Orient“ um 14h30 eine sehr interessante und informative Bootsfahrt begannen. Mesnil St. Père ist ein hübsches Dorf aus dem 12. Jahrhundert mit 432 Einwohnern. Es war für die Herstellung von emaillierten Ziegeln und Fliesen bekannt. Dieses Handwerk wird heute nicht mehr ausgeübt. Der Kapitän des Bootes erzählte uns, daß der See angelegt worden ist, um die Überschwemmungen der Seine zu regulieren. Er verfügt über einen Kanal als Zufluß von Wasser und einen für den Abfluß. Er erzählte uns, daß der See inzwischen sehr fischreich ist und zeigte uns Fotos von riesigen Welsen, die aus dem See geangelt worden sind. Da sie nicht genießbar sind – sie ernähren sich von Abfällen – werfen die Angler sie jeweils wieder in den See zurück. Das ist bedauerlich, denn sie sind eine Gefahr für die anderen Fische. Um den See herum liegt ein geschützter Wald, in dem verschiedene exotische Tiere angesiedelt wurden: Ponys aus Sibirien, Auerochsen usw.
Nach der Bootsfahrt gingen einige Jumeleure in den Ort Mesnil St. Père, aber die meisten wanderten unter Joels Leitung auf einem mit einem „weißen Hasen“ gekennzeichneten Weg durch die sehr schöne Landschaft. Leider erwischte uns ein sehr kräftiger Regenschauer bevor wir unsere Autos erreicht hatten. Klitschnaß fuhren wir dann in die Familien zurück. Dort konnten wir uns dann wieder regenerieren und für den Abend umziehen; denn wir fuhren um ca. 19 Uhr zu unserem Freundschaftsabend in Chessy les Prés. Dieser Ort wurde ausgesucht, da er in Richtung Auxerre liegt und so den von dort anreisenden Jumeleuren und Gastgebern die Möglichkeit gibt, diesen Abend gemeinsam zu verbringen. Nach einer festlichen Abendmahlzeit spielte uns dann Jean-Baptiste VAZ auf seinem Akkordeon viele Valses Musettes, nach denen wir uns kräftig drehten. Viele traten den Heimweg erst nach halbdrei in der Nacht an.
Am Samstag trafen wir uns auf einem Bauernhof von Charlois im Lande der Othe, wo wir den Bestand alter Traktoren besichtigten und auch darauf mitfahren konnten.
Dann fuhren wir zu einem Cidre-Weingut, wo wir dann viel über die Cidre-Herstellung erfuhren und konnten auch Cidre erwerben.Es wurde uns ein köstliches Mittagessen serviert.
Es gab Quiche als Vorspeise und „Choucroute“(franz. Sauerkraut) als Hauptmenü. Und dazu natürlich einen vorzüglichen Cidre. Am Nachmittag besichtigten wir ein interessantes Museum mit zahlreichen antiken land- und hauswirtschaftlichen Geräten. Es war ein richtig nostalgischer Anblick; denn jeder konnte sich daran erinnern, sie früher bei Eltern und Großeltern gesehen zu haben. Besichtigt wurden auch Fischteiche und –becken und wir erhielten Informationen über Fischzucht. Mit alle diesen Kenntnissen kamen wir abends wieder in unseren Familien an und feierten meistens gemeinsam mit anderen Jumeleuren diesen letzten Abend.
Am Sonntag wurden die Busfahrer von ihren Partnern wieder ins Zentrum von Troyes zu dem Bus gebracht, wohin auch die Jumeleure, die in Auxerre zu Gast gewesen waren, kamen. Nach einem ausgedehnten und herzlichen Abschied traten wir die Heimreise an und genossen die Fahrt durch die Champagne und weitere Landschaften in Nordfrankreich.
Lisa Engelhardt & Carmen René