Donnerstag 29. Mai
Unsere dänischen Freunde aus Kopenhagen sind dieses Mal mit dem Flugzeug angereist. Pünktlich um 16:50 Uhr landeten sie auf dem Frankfurter Flughafen, wo sie von ihren Gastgebern abgeholt wurden. Der Abend wurde bei den Gastgebern verbracht.
Freitag 30. Mai
Bei strahlendem Sonnenschein ging die Fahrt in Privatautos Richtung Süden nach Mannheim. Dort besuchten wir das Landesmuseum für Technik und Arbeit, wo man Geschichte erleben und naturwissenschaftliche und technische Versuche machen kann, z.B. Experimente mit Spiegeln, Prismen und Linsen, die elementare optische Effekte vor Augen führen. In der Sonderausstellung „Macht Musik“ konnte jeder spontan Rhythmen, Klänge und Melodien erzeugen und Instrumente ausprobieren wie Geige spielen oder trommeln. Ein Blick in eine Arbeiterwohnung zeigte uns wie man in Mannheim um 1900 lebte. Wir erholten uns von der Ausstellung in der historischen Arbeiterkneipe. Hier fühlten sich die Dänen bei Gulaschsuppe in vergangene Zeiten versetzt. Nach dem Mittagessen ging es zu Fuß weiter in den nahe gelegenen Luisenpark, einer der schönsten Parkanlagen Europas. Von Karpfen, die hungrig ihr großes Maul aufsperrten und Pelikanen begleitet fuhren wir mit Gondolettas zum anderen Ende des romantischen Parksees. Dort angekommen, spazierten wir zur Klang-Oase, wo aus den Wipfeln der Bäume Instrumentalmusik erklingt. Da es inzwischen sehr heiß geworden war, ließen wir uns im Schatten der Bäume auf Liegen nieder und entspannten uns beim Lauschen der Musik. Dann ging es zum Chinesischen Garten mit dem größten Teehaus Europas, wo sich die meisten von uns mit chinesischem Tee oder Kokosmilch verwöhnen ließen. Sehr beeindruckend fanden unsere dänischen Freunde die Störche, die sich frei im Park bewegen und deren Jungvögel im Nest, die über eine TV-Anlage beobachtet werden können. Auf dem Weg zum Pflanzenschauhaus mit dem Schmetterlingsparadies schauten wir uns noch die Pinguinanlage und die Ara-Voliere an. Gegen 17 Uhr hatten wir die Highlights des Parks gesehen und machten uns auf den Heimweg. Einige von uns besuchten abends noch das Spargelfestival in Weiterstadt. Während wir uns im großen Zelt deutschen Spargel munden ließen, tobte draußen das angekündigte Gewitter und brachte Abkühlung.
Samstag 31. Mai
Der heutige Tag war Mainz gewidmet. Als Treffpunkt hatten wir den Eingang zur Zitadelle ausgemacht. Direkt zu unseren Füßen lag das Römische Theater, das erst in den letzten Jahren freigelegt wurde. Mit einem Durchmesser von 116 m und einer Bühnenbreite von 42 m war es einst das größte römische Bühnentheater nördlich der Alpen, das Platz für ca. 10000 Besucher bot. Anschließend führte uns unser Weg zu der katholischen Pfarrkirche Sankt Stephan, wo die Dänen die von Marc Chagall gestalteten Fenster in verschiedenen Blautönen mit biblischen Gestalten und Ereignissen bewundern konnten. Weiter ging es zum Fastnachtsbrunnen, der die närrische Jahreszeit widerspiegelt. Der turmartige Brunnen ist fast 9 m hoch und von ca. 200 bronzenen Figuren bevölkert. Auf dem Weg zum Mainzer Dom machten wir die Dänen darauf aufmerksam, dass sie den 50. Grad nördlicher Breite überschritten. Nach dem Besuch des Mainzer Doms gönnten wir uns eine Pause im vorreservierten Paulaner Bräustüberl. Kaum waren wir dort eingetroffen, entlud sich ein heftiges Gewitter. Wir aber saßen im Trockenen und ließen uns das Bier und das Essen schmecken bis der Regen vorbei war und wir trockenen Fußes durch die Augustinergasse wieder zurück zu unseren Autos gehen konnten. Einige von uns beschlossen, am Abend einen Gang über das Schlossgrabenfest in Darmstadt zu machen. Das schöne Wetter hatte viele Leute angelockt, so dass es ziemlich eng war. Deshalb entschlossen wir uns, noch über die Mathildenhöhe zu schlendern, um den Hochzeitsturm und die Russische Kapelle in der Dämmerung zu erleben.
Sonntag 01. Juni
Gegen 10:30 trafen sich die deutschen und dänischen Jumeleure am Infostand neben dem Altstadtparkplatz / Heinrich-Klein-Halle in Groß-Umstadt, um an der Weinlagenwanderung durch die Umstädter Weinberge teilzunehmen. Zunächst versorgten wir uns mit Wertebons für Weinproben, Mineralwasser und Kleinigkeiten zum Essen. Besonders gut kam bei den Dänen an, dass man sein Weinprobierglas in einem Gläserhalter um den Hals tragen konnte. Von den 3 angebotenen Wanderrouten – 5 km, 8 km und 14 km – entschieden wir uns für die mittlere Tour, die mit einer grünen Traube markiert war. Bei herrlichem Sonnenschein war bald das erste Wingertshäuschen erreicht und die Weinprobiergläschen kamen zum Einsatz. 15 Weine standen wie auch an den anderen 3 Weinständen auf dieser Strecke zur Auswahl. Zwischendurch stärkten wir uns mit Brötchen und Brezel. Am Nachmittag kamen wir im Gruberhof zur Schlussrast an. Damit wir alle zusammensitzen konnten, trugen wir Tische und Bänke unter die schattigen Bäume. Kuchen und deftige Odenwälder Speisen erwarteten uns. Es traten Jugend- und Trachtengruppen auf und eine Kapelle unterhielt uns mit Musik und spielte zum Tanz auf. Lars schwang zuerst mit Inge-Lise, dann mit Gitte und anschließend mit Kerstin das Tanzbein. Man kann sich vorstellen, dass wir abends nichts mehr unternommen haben, sondern uns vom Wandern bzw. Weintrinken erholt haben.
Montag 02. Juni
Erbach und Michelstadt standen heute auf dem Programm. Zunächst besuchten wir das Deutsche Elfenbeinmuseum in Erbach. Dieses ist vor 2 Jahren neu gestaltet worden und hat unserer Meinung nach dadurch an Attraktivität verloren. Zwar kann man immer noch Figuren aus der ganzen Welt sehen, aber die Vielfalt wurde zugunsten dunkler Vitrinen reduziert und auch die Information an der Werkbank zur Technik des Schnitzens ließ zu wünschen übrig. Unter großen Sonnenschirmen im benachbarten Restaurant nahmen wir unser Mittagessen ein bevor wir nach Michelstadt weiter fuhren. Dort angekommen ließen wir das Michelstädter Rathaus, das zu den schönsten Fachwerkbauten Deutschlands zählen soll, auf uns wirken. Beim anschließenden Besuch des Odenwald-Spielzeug-Museums konnten wir die umfangreiche Sammlung von Puppen mit den dazugehörigen Puppenhäusern, Puppenküchen und Kaufläden bestaunen. Auch original eingerichtete Wohnräume konnte man sehen. Interessant war auch die Sonderaustellung „Märchen“. Es war inzwischen unerträglich heiß geworden, so dass wir uns in einem Café am Marktplatz niederließen, um Eis zu essen oder etwas Kühles zu trinken. Ziemlich geschafft durch die Hitze kamen wir zu Hause an. Aber der Tag war noch nicht zu Ende. Wir wollten ja im Bayerischen Biergarten in Darmstadt noch Abschied feiern. Da es zu tröpfeln anfing, zogen wir es vor, im Gasthaus zu speisen. Nach dem Essen hatte sich der Regen verzogen und wir konnten draußen weiter feiern. Zu fortgeschrittener Stunde fing es allerdings wieder an zu regnen, was aber nicht schlimm war, denn es gibt ja eine Scheune, in der man im Trockenen sitzt und dem Regen zuschauen kann. Also zogen wir wieder um.
Dienstag 03. Juni
Unsere dänischen Freunde flogen schon um 12:45 Uhr vom Frankfurter Flughafen wieder zurück nach Kopenhagen. Es blieb keine Zeit mehr, etwas zu unternehmen. Der Abschied fiel schwer, aber wir wollen uns ja nächstes Jahr in Kopenhagen wieder sehen.
Irmtraud Corbet