In der Zeit vom 12. Juli - 19. Juli besuchten uns 24 Mitglieder der JEPTT-Sektion St. Petersburg, um mit uns das insgesamt zwölfte und wiederum das sechste Partnerschaftstreffen in Darmstadt zu begehen.
Die Gäste wohnten bei ihren Darmstädter Partnern. Wir Darmstädter Jumeleure sind eingeladen, unsere St. Petersburger Partner im nächsten Jahr - zur Feier des 300-jährigen Bestehens ihrer Stadt - zu besuchen.Unsere Partner kamen am Freitag, dem 12. Juli 2002, in zwei getrennten Gruppen am Flughafen Frankfurt an: Die eine Gruppe reiste zwei Tage lang mit dem Bus. Sie kam drei Stunden früher an als erwartet. Die zweite Gruppe flog mit dem Flugzeug. Sie verspätete sich um mehr als eine Stunde. Uns Darmstädter konnte das nicht aus der Fassung bringen. Unser Abholservice klappte vorzüglich, und Gäste und Gastgeber konnten bald gemeinsam die letzten Sonnenstrahlen genießen.Sechs Wochen lang war in Darmstadt kein Tropfen Regen gefallen. Ausgerechnet am Samstags, dem 13. Juli, begann es zu schütten. Am Vormittag stand eine Führung durch Darmstadt für die "Neuen" aus St. Petersburg auf dem Programm. Ein kleines Grüppchen Unverzagter traf sich auf dem Mathildenplatz und trotzte Regen und Kälte. Meinhard Dausin führte zu den Darmstädter Sehenswürdigkeiten und erinnerte an die guten Beziehungen zwischen den Familien der Darmstädter Fürsten und der St. Petersburger Zaren.
Den Sonntag verbrachten unsere Gäste mit ihren Gastfamilien. Das offizielle Programm begann am Montag, dem 15. Juli, mit einer Führung durch das "Future Lab" der T-Systems. Unseren russischen Gästen wurden dort Beispiele zukunftsweisender Projekte mit Einsatz der Telekommunikation vorgeführt. Anschließend marschierte die Gruppe zum Hauptbahnhof. Dort trafen sich Gäste und Gastgeber, um gemeinsam die Stadt Frankfurt zu besuchen.
In Frankfurt angekommen, führte uns Klara Nagl zu den Stätten deutscher Geschichte: Zum Dom, in dem die deutschen Kaiser gewählt wurden, zum Römer, in dessen Kaisersaal das Krönungsbankett der gewählten Monarchen stattfand, und zur Paulskirche, wo im Zuge der Revolution 1848 eine verfassungsgebende Nationalversammlung tagte. Anschließend bestand noch die Gelegenheit, auf der Zeil zu flanieren und einzukaufen.Am Dienstag Morgen trafen sich 53 Jumeleure aus Darmstadt und St. Petersburg zu einem gemeinsamen Busausflug an die Mosel. Alle waren guter Stimmung und ließen sich durch den Regen nicht beirren. Der erste Halt wurde in Idar-Oberstein gemacht. Ein Mitarbeiter des Edelsteinmuseums gab uns eine kleine Einführung über die Arten und die Bearbeitung von Edelsteinen, bevor wir die Schätze im Museum bewundern konnten. Anschließend bestand noch die Gelegenheit zu einem kleinen Spaziergang durch den hübschen Ort.Nachdem wir unser Mittagessen in Hirschfeld eingenommen hatten, fuhren wir weiter nach Cochem. Nach dem langen Sitzen im Bus war in Cochem Ausgleichssport eingeplant, denn es galt, den Burgberg zu besteigen. Zum Glück hatte der Wettergott ein Einsehen und gönnte dem Regen eine Pause. Nach der sportlichen Betätigung gab es zur Belohnung einen schönen Rundblick über das Moseltal vom Burgberg sowie Kaffee und Kuchen in der Burgschänke. Ausgeruht und gestärkt nahmen wir dann an einer Führung durch die Reichsburg teil. Die Burg war im 17. Jahrhundert zerstört worden. Im 19. Jahrhundert wurde sie von dem Hugenotten und preußischen Geheimrat Louis Ravené nach alten Vorlagen wieder aufgebaut und prächtig ausgestattet.Auch in Idar-Oberstein eine Führungskraft: IgorMit vielen neuen Eindrücken fuhren wir zufrieden nach Darmstadt zurück und bedankten uns bei Veronika und Jürgen Schwarz, die diesen schönen Ausflug organisiert hatten.Am Mittwoch, dem 17. Juli, begann der Regen schon früh und hörte bis zum späten Abend nicht mehr auf. Wir Jumeleure hatten um 10 Uhr eine Verabredung im Rathaus der Stadt Darmstadt. Stadträtin Daniela Wagner begrüßte uns und zeigte sich erfreut über die schon seit mehr als 11 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen den Jumeleuren aus Darmstadt und St. Petersburg. Auch die Presse war anwesend, um im "Darmstädter Echo" über das Partnerschaftstreffen zu berichten.Nach dem Mittagessen fuhren wir zum European Space Operation Center (ESOC), wo wir in zwei Gruppen an einer Führung teilnahmen. Wir erfuhren, dass die ESOC die europäischen nicht militärischen Satelliten (mit Ausnahme der Wettersatelliten) steuert, und durften einen Blick in das Operation Center werfen.Das bisschen Regen konnte die gute Laune beim Grillen nicht stören Müde, hungrig und frierend von dem Regen machten wir uns dann auf den Weg zur Grill-hütte in Kranichstein. Unser "Grillmeister" Rolf Wojewodka und seine Helferinnen und Helfer hatten die Grillhütte schon vorbereitet. Die ersten Fleischstücke bruzzelten auf dem Grill, das Fassbier war gut gekühlt und die Salate und Nachspeisen, die von fleißigen Jumeleurinnen beigestellt wurden, sahen verführerisch aus. Der andauernden Regen konnte unsere Laune nicht verderben. Die Grillhütte war bis auf den letzten Platz besetzt. Es wurde gegessen und geschwatzt, und die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als die Musik zum Tanzen einlud.Am Donnerstag, dem 18. Juli, war kein offizielles Programm vorgesehen. Unbestätigten Berichten zu Folge sollen jedoch an diesem Tage auffällig viele russisch sprechende Kunden die Kaufhäuser in Darmstadts Innenstadt besucht haben. Luba überbringt Grüße aus St. Petersburg
Am Freitag, den 19. Juli, hieß es für die Jumeleure Abschied zu nehmen. Zur Erinnerung an ihren Besuch in Darmstadt hatten die Gäste einen Kalender 2003 mit den Darmstädter Sehenswürdigkeiten in ihrem Gepäck. Katrin Lautenbach hatte ihn künstlerisch gestaltet, und Katja Konrad hatte ihn in die russische Sprache übersetzt.
Das Dolmetschen bei den Veranstaltungen hatten übernommen: Maria Ott von der Interessengemeinschaft der russischen Aussiedler, Denis Alexeitsev und Alexej Samsonov von der Telekom sowie unsere Mitglieder Svetlana Epimashko und Anatoli Savitzky.
Vielen Dank an alle, die zum Gelingen des Treffens beigetragen haben.
Text: Meinhard Dausin
Fotos: Jochen Becker