Zu dem diesjährigen multinationalenTreffen vom 14. September bis 1. Oktober der Sektionen aus Deutschland, Polen, Irland und Frankreich luden dieses Jahr die französischen Sektionen La Rochelle und Nord-Isère ein.
Jumeleure aus Irland, Sektion Galway; aus Polen, unsere Partnersektion Bielsko-Biala; aus Deutschland die Sektionen Bonn und Darmstadt folgten der Einladung nach Hendaye Galbaretta an der Baskischen Küste des Atlantischen Ozeans unmittelbar an der spanischen Grenze.
Der drei Kilometer lange flach abfallende Sandstrand ist einer der sichersten der Region. Außerdem eignet er sich als Surfrevier für Neulinge ebenso wie für erfahrene Praktiker. Im Nordosten des Strandes bietet sich ein schöner Blick bis hin zu den Felsen Deux Jumeaux (Zwillingsfelsen) vor der Pointe de St.-Anne. Es machte sich eine kleine Delegation der Sektion Darmstadt auf die Reise nach Süd-West Frankreich.
Der Flieger brachte uns von Frankfurt nach Bordeaux und der TGV nach Hendaye. Mit dem Bus kamen wir dann ins AZUREVA- Feriendorf der französischen Selbsthilfe-Organisation von La Poste und France Télécom. Um es vorweg zu nehmen. Bei den Ausflügen, während der Mahlzeiten und besonders an den Abenden in fröhlicher Runde kamen wir immer wieder auf ein Thema nämlich „die Jumelages“ zu sprechen. Der Vorschlag, viele Begegnungen auch als multinationale Treffen auszuschreiben, fand einstimmige Zustimmung.
1. Tag: Ankunft der Teilnehmer, Begrüßung und Abendessen, herzliche Begrüßung, Freude einander wiederzusehen
2. Tag: Ausflug in die sagenumwobene Bergwelt des Baskenlands
Montags ging es früh morgens zu La Rhune. Es hat kräftigst geregnet und eine mutige Gruppe wanderte ca. 3 Stunden durch Regen bis auf 900 Meter Höhe und wurden total durchnässt.
Die weniger Mutigen sind mit dem „Petit train“ bis La Rhune hochgefahren. Die sonst so schöne Aussicht war durch Regen und Nebel nicht zu genießen. Gemeinsam fuhren wir wieder mit der Zahnradbahn hinunter und anschließend mit dem Bus nach Dancharia, ein Ort an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich, wo man günstig einkaufen kann. Hier konnten einige der durchnässten Teilnehmer neue Kleidungsstücke kaufen.
Nachmittags ging es nach Espelette, der Produktionsstätte für „Piment d’Espelette“ (baskisches Gewürz für feine Küche).
Man zeigte und erzählte uns wie der Anbau, die Ernte und Verarbeitung verschiedener Paprikasorten vor sich geht. Natürlich durften Verkostung und Einkauf nicht fehlen. Danach streiften wie durch den kleinen Ort Espelette; die Häuser bereits geschmückt für das Peperoni Fest.
3. Tag: Die Highlights der baskischen Küste
Am nächsten Tag ging es nach Biarritz. Zuerst besuchten wir eine Chistera. Ein kleiner Familienbetrieb fertigt die Schläger für das baskische Nationalballspiel „Pelot“ an. Es werden im Jahr nur 150 neue Schläger handgefertigt, aber ca. 1000 – 1500 Reparaturen durchgeführt. Wir bekamen dort den Fertigungsablauf Schritt für Schritt erklärt.
Die Fahrt ging dann weiter zu dem „Rocher de la Vierge“, dem Jungfrauenfelsen.
Eine der Hauptattraktionen neben dem weltberühmten Leuchtturm von Biarritz ist die weiße Statue der Jungfrau mit Kind stehend auf einem schroffen Felsen, der aus dem Meer hervorragt. Der Felsen ist über eine Fußgängerbrücke zugänglich und bietet eine traumhafte Aussicht auf die Küste.
Ein Spaziergang durch die Altstadt und der Besuch der imposanten Kathedrale beendeten unseren Ausflugstag.
4. Tag: Ausflug nach Spanien
Vormittags: Besuch des Fischereihafens von Pasejes mit Besichtigung einer Museums-Werft, in der Boote für den Walfang nach altem Muster rekonstruiert und neu gebaut werden. Weiter ging die Fahrt nach San Sebastian. Bei unseren Stadtrundgang machte uns der Stadtführer auf die typischen Tapas-Bars aufmerksam. Die Spezialitäten sind kleine „Häppchen“ belegt mit Fisch, Fleisch, Käse und verschiedenen Salaten, dazu wird Rotwein, manchmal aus großen Fässern, gezapft.
Der Nachmittag führte uns zu einer typischen Cidrerie. Hier werden aus verschiedenen Apfelsorten köstliche Getränke gekeltert.
Man erwartete uns schon. Hier durften wir zuerst verschiedene Cidres verkosten und wurden dann zu einem köstlichen landes-typischen Mittagessen eingeladen.
Auf den Rückweg hielten wir noch an der gegenüber von Hendaye gelegenen historischen Grenzstadt Fontarrabie, einem kleinen Städtchen mit den wunderbaren typischen Balkons an den Häusern und seinen engen Straßen.
5. Tag: Ruhetag
Jeder konnte seinen Tag selbst gestalten z.B. Hendaye und seine Altstadt besichtigen oder am Strand sonnenbaden und im Atlantik in die tollen Wellen eintauchen.
6. Tag: Die Schönheiten Navarras
Vormittags: Fahrt durch das Tal der Nive nach St. Jean Pied de Port.
Nach der Besichtigung der Festungsanlagen wanderten wir durch die Stadt, vorbei an dem Registrierungsbüro der Pilger und dann ein Stück des Jakobsweges in Richtung Santiago de Compostela. Auf dem weiteren Weg besuchten wir eine Schafskäserei, wo wir natürlich wie immer verkosten und einkaufen konnten. Nach dem Mittagsessen fuhren wir durch die Weinberge der nördlichen Navarra bis Itxassou, wo wir eine schöne alte Kirche besuchten.
Abends gab es einen Galaabend. Alle Teilnehmer lobten die Organisation und bedankten sich bei Danielle Thierry für die Einladung nach Hendaye. Peter Backes aus der Sektion Bonn lud uns alle 2018 nach Bremen ein zum nächsten Multisektionstreffen im September.
7. Tag: Tradition, Poesie und Architektur
Vormittags: Besuch des Kurorts Cambo les Bains mit Besichtigung der Villa Arnaga (erbaut durch den Schriftsteller Edmond Rostand, Autor des berühmten Stücks „Cyrano de Bergerac“) und einer Werkstatt, in der „Malika“ hergestellt werden (traditionelle baskische Stöcke für Schäfer).
Nachmittags: Saint Jean de Luz, eine kleine Hafenstadt mit Fischereihafen, mit der Kirche St. Jean Baptiste, in der der Sonnenkönig Ludwig XIV mit Maria Theresa von Spanien getraut wurde.
Hier erlebten wir die größte Überraschung während unserer Ausflüge. Die Straßen um ein Festzelt waren mit bayrisch aussehenden Transparenten geschmückt (blau - weiß). Und was stand darauf? Oktoberfest und dann hörten wir auch schon deutsche Schunkellieder mit französischen Instrumenten gespielt. Es gab wie in Deutschland Bier und Brezel. Und tatsächlich schunkelte man auf den Bänken und tanzte vor der Musikbühne.
8. Tag: Abreise der Gäste
Besonders erwähnt werden muss die Überraschung, die der Kölner Jumeleur Willy für uns bereit hatte. Da er ein versierter Akkordeonspieler ist, unterhielt er uns an zwei Abenden mit internationalen Liedern. Es gelang ihm ein Jumelages-Feeling zu erzeugen, an das wir noch lange denken werden. Vielen Dank Willy.
Britt und Rolf