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Die Jumelages Européens PTT bietet Kindern von Mitgliedern oder
Mitgliedern selbst zwischen 19 und 27 Jahren bei Post- oder Telekomunternehmen
in Frankreich und Rumänien Ferienjobs an für in
der Regel die Dauer von einem Monat. Umgekehrt können auch Kinder von
französischen Sektionsmitgliedern bei Post oder Telekom in
Deutschland arbeiten.
Den Jugendlichen bietet sich die Gelegenheit, frühzeitig
internationale Erfahrungen zu sammeln, den Arbeitsalltag, die
Lebensweise und die Kultur unserer europäischen Nachbarn kennen zu
lernen. Wichtig für die Beschäftigung im Ausland sind gute bis sehr
gute Sprachkenntnisse, Offenheit, Selbstvertrauen und ein wenig Mut.
Näheres dazu finden Sie auch auf der Homepage unseres Bundesvorstandes.
Michelle Laux hatte im September
diesen Jahres
bei der französischen Post in Paris gearbeitet. Wie es ihr
dort gefallen hat, können Sie im nachfolgenden Bericht lesen: |
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Erfahrungsbericht:
Ferienarbeit bei La Poste – Paris
vom 09.
- 30.09.2013
Mein erster Arbeitstag begann „erst“ um sieben Uhr morgens,
und
nicht wie an allen anderen Tagen üblich um 6.30 Uhr, da es ein
Montag war und es aufgrund des vergangenen Wochenendes
normalerweise weniger Post gibt. Nach einer sehr freundlichen
Begrüßung wurde ich gleich zu meinem Arbeitsplatz, einem
Schreibtisch mit Regal und sehr vielen Fächern geführt. Schon
ging es ans Briefesortieren, anschließendem Pakete- und
Postwagenpacken. Schließlich musste bereits eine Stunde später
alles fertig sein, damit die großen Firmen und Häuser, die von
einem Concierge geführt wurden, beliefert werden konnten. Ein
spannender Höhepunkt des Tages war das Entgegennehmen der
Einschreiben. Wie viele sind es wohl heute? Nur neun oder gar über
30? Je nachdem war man entsprechend länger oder kürzer beschäftigt.
An meinem ersten Tag wurde ich noch von einem Kollegen, der sich
„FIFI“ nannte, und dem Bild eines französischen
Bilderbuch-Postboten entspricht, begleitet. Dieser sah in seinem
Aufgabenbereich nicht nur das einfache Briefezustellen, sondern
auch, sich um das seelische Wohl der Bewohner seiner Straßen zu
kümmern. So besuchten wir beispielsweise
Madame Dupont, 87 Jahre alt, die ihn vorher auf dem Handy
angerufen hatte, weil sie ihr Bett nicht alleine umstellen
konnte. Als die alte Dame uns aus Dankbarkeit
für die Hilfe zum selbst gekochten Mittagessen einladen wollte
und wir leider wegen |
Zeitmangels
ablehnen mussten, fing sie bitterlich an zu weinen. Ich fand es
einerseits sehr traurig, sie so einsam zu sehen, war aber
andererseits auch gerührt, als mir bewusst wurde, welche
soziale Funktion ein Briefträger einnehmen kann. Natürlich
besuchte FIFI Madame Dupont noch nach Feierabend, wie jeden
Nachmittag - wie er
mir am nächsten Morgen erzählte. Mein zweiter Arbeitstag, an
dem ich dann plötzlich auf mich alleine gestellt war, war, um
es kurz zu sagen, eine Katastrophe. Hätte mir eine Kollegin
nicht nach Beenden ihrer Runde
noch geholfen, wäre die Post sicherlich erst zur
Abendessenszeit zugestellt worden. Aber da Übung ja bekanntlich
den Meister macht, wurde ich von Tag zu Tag schneller und konnte
mich demnach in der zweiten Woche schon zum Tee von den
Bewohnern einladen lassen. Sowohl die Mitarbeiter auf der
Poststelle als auch die Menschen meines Viertels waren dermaßen
freundlich zu mir, dass ich mich jeden Tag auf die Arbeit
freute. Für mich war es auf ganzer Linie eine Erfahrung, die
ich jedem nur ans Herz legen kann.
Michelle
Laux
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