Eurojumelages Deutschland, Sektion Koblenz  
     

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 Mit der Eurojumelages – Sektion Koblenz unterwegs

Geheimnisvolles Périgord  -  Geschichte, Kultur und Genuss

Unsere Jumelagereise vom 31.05.-10.06.2025

 

Samstag, 31.Mai Um 7.00 Uhr morgens versammelten wir uns, wir die Frankreichfahrer, vor der Sparda-Bank in Koblenz. Der Bus mit Fahrer Jörg war pünktlich. Vor uns lagen etwa 1030 km. Für die Pausen hatte Walter vorgesorgt. Es gab wieder die gute Fleischwurst und Brötchen als Stärkung. Und bei Lyon, ich konnte es kaum erwarten, servierte er uns seinen unvergleichlich guten Kirschstreuselkuchen. Während wir uns diesen munden ließen, bemerkte ich, wie sich im Westen dunkle Wolken auftürmten. Es braute sich ein Wetter zusammen. Und wirklich kaum waren wir losgefahren, fing es an zu schütten und heftige Windböen ließen unseren Bus hin und her schwanken. Unser Fahrer Jörg reagierte sofort und drosselte die Geschwindigkeit. Und bald war der Spuk vorbei. Kurz nach 20.00 Uhr kamen wir in Clermont-Ferrand an und wurden von Regine unserer Reiseführerin begrüßt.

   
Verschnaufpause nicht nur für den Fahrer Abendessen im Hotel in Clermont-Ferrand

 

Sonntag, 01.Juni Um 9.00 Uhr erwartete uns Regine vor unserem Hotel. Von vielen Urlaubsfahrten kennen wir sie als kompetente und souveräne Reiseleiterin. Ich höre ihren Ausführungen gerne zu. Clermont ist eine gallisch römische Gründung. Im 17. Jahrhundert wurde sie mit der Nachbarstadt Montferrand zu Clermont-Ferrand vereinigt. Unser erstes Ziel ist der Place de Jaude, der von den Statuen von Blaise Pascal und Vercingetorix, dem gallo-keltischen Fürsten beherrscht wird. Beide zählen als Einheimische. Der Platz ist umgeben von stattlichen Herrenhäusern, die einerseits weiß verputzt sind, aber als Schmuckelemente den schwarzen Vulkanstein einsetzen. Dieses Spiel von schwarz und weiß spiegelt sich bei sehr vielen Häusern, aber auch bei den Kirchen wieder. Als erstes besuchen wir die gothische Kathedrale. Dort bewundern wir ihre farbigen Fenster aus den verschiedensten Epochen. Eine weitere Kirche Maria Port, die im Handelsviertel liegt, zeigt besonders auffällig die schwarz-weiß Kontraste. Im Inneren ist sie sehr schlicht weiß verputzt. Ihre wahren Schätze sind die Kapitelle mit vielen Szenen aus der Bibel. Dann halten wir unsere Mittagspause. Zu essen gibt es wenig, da die Küche vor 12.00 Uhr nicht öffnet. wir haben uns einen Snack gekauft, das muss reichen. Zurück am Bus bringt uns dieser zum Hausberg von Clermont-Ferrand, dem Puy de Dome 1465 Meter hoch. Ein Vulkankegel, der vor zehntausend Jahren zum letzten Mal aktiv war. Eine Zahnradbahn windet sich um den Berg und bringt uns fast bis zum Gipfel. Wir wollen aber noch ganz nach oben und nehmen auch den steilen Anstieg von gefühlt 100 Stufen in Kauf. Oben angekommen sehen wir auf der linken Seite die Reste eines römischen Merkurtempels, rechts den atemberaubenden Blick über die Stadt, die Ebene und die Wälder. Nach Norden und nach Süden erstreckt sich eine Kette von weiteren ehemaligen Vulkanen. Manche sind erkenntlich an der „Delle“ des Gipfels, dem Krater. Wir umrunden den Gipfel und staunen über die steilen Abhänge, die nur von Ziegen begehbar sind. Das Zahnradbähnchen bringt uns wieder nach unten und wir fahren gut 3 Stunden durch die Auvergne ins Périgord. Abseits der Autobahn geht es durch eine Hügellandschaft und kurvenreiche Straßen ins Nirgendwo. Dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, liegt Tamniès, ein winziges Dorf. Da liegt unser Hotel Laborderie. Es ist ein schönes Anwesen mir Gästehäusern, einem großen, gepflegten Garten und einem Schwimmbad. Wir sind endlich angekommen und werden mit einem tollen Abendessen empfangen.

   
bei der Stadtführung in Clermont-Ferrand eine wunderschöne Fenster-Rosette
aufmerksame Zuhörer bei der Kirchenbesichtigung Der Puy de Dome
beim Abendessen im Hotel Laborderie imposantes Viaduklt

 

Montag, 02. Juni Heute wollen wir die romanische Kirche in Souillac besichtigen. Unser Weg dahin führt uns entlang der Dordogne durch enge, kurvige Straßen, die Jörg all sein Können abverlangen. Wir durchqueren kleine Dörfer mit mittelalterlichen Häusern, deren Dächer aus schweren Steinplatten bestehen. Der ockerfarbene Kalkstein der Gegend verleiht den Häusern ein warmes Leuchten. Viele der Gebäude werden noch von wuchtigen Türmen überragt. Es ist eine abwechslungsreiche Fahrt. Vom Bus aus entdecken wir zwischen den vielen Wäldern kleine Herrenhäuser, aber auch viele Walnussplantagen. Nüsse, aber auch Nussöl sind Spezialitäten des Landes. Delikatessen gibt es im Périgord genug z.B. Trüffel, Schafs- oder Ziegenkäse, Gänseleberpastete, Kastanien, Confit auch Wein. Wir kommen in Souillac an und besichtigen die Klosterkirche. Im Inneren entdecken wir eine große Halle mit drei Kuppeln. Besonders interessant sind das Relief über dem Eingang und die Szenen aus der Bibel an den Kapitellen. Außergewöhnlich ist die Relieffigur des schreitenden Jesajas und der Bestienpfeiler daneben. Von seinem Pakt mit dem Teufel berichtet das Theophilusrelief. Meisterwerke. Nach diesen einmaligen Kunstschätzen, wollen wir einen Schatz der Natur besichtigen, den Gouffre de Padirac. Es ist ein 103 Meter tiefes Erdloch mit senkrechten Wänden. Drei Lifte bringen uns hinunter in die Unterwelt zu einem unterirdischen Fluss, der in die Dordogne mündet. Mit einem flachen Boot fahren wir eine kurze Stecke des türkisfarbenen Flusses. Es bietet sich über uns ein Labyrinth von atemberaubenden Felsformationen. Eine Wunderwelt. Danach geht es weiter zum historischen Wallfahrtsort Rocamadour. Oberhalb der Kalksteilwand steigen wir aus dem Bus und haben einen tollen Blick auf das Kloster und das Dorf. Beide kleben förmlich an der Felswand. Wir laufen den Pilgerweg hinab zu dem Kloster. Wie in vielen Wallfahrtsorten gibt es auch hier eine schwarze Madonna. Früher kamen viele Wallfahrer nicht aus eigenem Antrieb hierher, ihnen war die Wallfahrt als Buße auferlegt worden. Vor der Kapelle erflehten sie im Büßergewand Vergebung, worüber ihnen eine Bescheinigung ausgestellt wurde. Dann stiegen wir hinab ins Dorf und tranken einen Kaffee. Da wir den steilen Aufstieg scheuten, fuhren wir mit dem Lift nach oben zu unserem Bus und kehrten nach Tamniès zurück.

   
Gouffre de Padirac
historischer Wallfahrtsort Rocamadour
 

Dienstag, 03.Juni Wie ist es so schön, sich gemütlich im Bus niederzulassen, durch das Fenster zu blicken und zu sehen wie die Landschaft vorüberzieht. Nach zwei Stunden Spazierfahrt sind wir in Cahors am Ufer des Lot angekommen. Die Stadt liegt in einer Schleife des Flusses und war früher eine wohlhabende Handelsstadt. Besonders der Weinhandel florierte. Auch heute noch sind die Rotweine der Gegend weltberühmt. Wir laufen am Ufer der Lot entlang zur Brücke Valentré aus dem 14.Jahrhundert, über die auch die Pilger des Jakobsweg zogen. Drei Türme krönen die Bogenbrücke, die mit sämtlichen wehrhaften Elementen ihrer Zeit ausgestattet ist. Jeder einzelne dieser Türme hätte ausgereicht, um die Angreifer in Schach zu halten. Ein Prestigeobjekt der damaligen Zeit. Eigentlich war diese Brücke überflüssig, da eine andere günstig gelegenere schon vorhanden war. Nach unserer Mittagspause in der Innenstadt führt uns Regine durch enge, verwinkelte Gassen zur Kathedrale Saint Etienne, hier soll das Schweißtuch Jesu aufbewahrt sein. Die Kathedrale wird überragt von zwei Kuppeln. Regine zeigt uns die beiden Eingänge in den Dom. Der nördliche ist besonders reich ausgestattet. Dieser zeigt Christus in der Mandorla, die von vielen Schmuckelementen umrandet ist. Im Innenraum der Kirche in luftiger Höhe sieht man, dass eine der Kuppeln ausgemalt ist. Auch das 19. Jahrhundert hat der Kathedrale seinen Stempel aufgedrückt mit üppiger Bemalung im Chor und in den Seitenkapellen. Ein Rundgang durch den Kreuzgang mit dem prachtvoll ausgemalten Kapitelsaal rundet die Führung ab. Nun fuhren wir durch das romantische Tal der Lot nach Saint-Cirq-Lapopie, einem Örtchen von etwa 200 Einwohnern hoch über dem Lot. Man meint, hier wäre die Zeit stehen geblieben. Wir laufen durch enge, steile Gassen zum Dorfplatz und fotografieren die malerischen Winkel, die alten mit Steinplatten gedeckten Häuser. Wir steigen hinauf zur Burgruine. Was für einen herrlichen Blick auf das Tal des Lots. Auf dem Dorfplatz lassen wir uns nieder, genießen eine Süßspeise. Danach fahren wir wieder nach Tamniès zurück und freuen uns auf das gute Abendessen.

   
Cahors am Ufer des Lot
  Kathedrale Saint Etienne
Saint-Cirq-Lapopie Erholungspause

 

Mittwoch, 04. Juni Einen Menschheitstraum hatte die dunkelhäutige Josefine Baker. Aufgewachsen in ärmlichsten Verhältnissen in St Louis Missouri, feierte sie ihre größten Erfolge als Tänzerin und Sängerin in Frankreich. Immer wieder durch ihre Hautfarbe diskriminiert, wollte sie beweisen, dass alle Menschen brüderlich zusammenleben können. Sie gründete die Regenbogenfamilie mit 12 Kindern aus unterschiedlicher Herkunft, Religion und Hautfarbe. Im Schloss Les Milandes bei Castelnaud-la-Chapelle lebte sie mit ihren Kindern. Für diese begann sie das Schloss mit Kinderzimmern, Bädern und einem Spielzimmer auszustatten. Doch da sie finanziell unerfahren war, geriet sie in eine massive Überschuldung. Schließlich verlor sie das Schloss und musste mit ihrer Familie Les Milandes verlassen. Noch konnte sie an ihre Erfolge anknüpfen, trat wieder als Sängerin auf, starb aber plötzlich 1975. Das Schloss, ein ehemaliges Renaissance-Schloss mit vielen Anbauten liegt in einer traumhaften Gartenanlage, heute ist es ein Museum. Ein Gang durch das Museum ist wie ein Gang durch ihr Leben. Ihr Bananenrock, ihre Glitzerkleider, ihre Militäruniform zeigen die unterschiedlichsten Zeitabschnitte ihres Lebens. Im Dachgeschoss sieht man eine andere Seite von ihr. Ihr Wirken als Spionin und Widerstandskämpferin. Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung fahren wir in die Domaine Vielcroze zu einem Trüffelbauern. Dort bekamen wir Trüffel zu verkosten. Einmal als Brotaufstrich und einmal als Trüffelreis. Beides war lecker, aber den typischen Trüffelgeschmack konnte ich nicht wirklich herausschmecken. Danach wurden wir eingeweiht in die Geheimnisse der Trüffelzucht. Junge Eichensetzlinge werden mit dem Trüffelmyzel “geimpft“ und gepflanzt. Nach Jahren kann man unter einem Teil dieser Eichen Trüffel erwarten. Früher wurden zur Suche Schweine ausgebildet. Leider kamen sie selbst auf den Geschmack und fraßen die Trüffel auf. Das macht Noixi der Trüffelhund nicht. Er demonstriert uns, wie schnell er Trüffel finden kann und erhält als Belohnung Käse. In der Domäne wird auch Nussöl hergestellt. Wir dürfen bei der Herstellung zusehen. Ein mächtiger Mühlstein zerquetschte die Nusskerne, dann wurden sie über einem Ofen auf 60 Grad erwärmt und in einer Presse ausgepresst. 30kg Nüsse ergeben 1Liter Öl. Es wird abgefüllt, der Rest wird zu Nussmehl verarbeitet. Nachdem wir uns mit Nussprodukten eingedeckt hatten, traten wir die Rückfahrt an.

   
Schloss Les Milandes bei Castelnaud-la-Chapelle
im Museum beim Trüffelbauern
bei der Nussölherstellung  

 

Donnerstag, 05. Juni Heute ist unser freier Tag, Jörg hat eine Pause verdient. Ich schlendere durch das kleine Örtchen. Vielleicht ein Dutzend Häuser, dazu Kirche und Rathaus, die den stillen Ortskern bilden. Überall blühen Blumen. Die meisten Gehöfte, die zu Tamniès gehören, liegen außerhalb, verstreut in der sanft hügeligen Landschaft. Vor der Kirche steht eine Platane, die kurz nach der französischen Revolution im Jahr 1790 gepflanzt wurde. Obwohl sie nur noch aus Teilen besteht, hat sie wieder neue Blätter getrieben. Hier entstand auch unser Gruppenfoto. In dem kleinen Museum, neben der Dorfkirche sind Steinwerkzeuge des homo sapiens ausgestellt, die von Anwohnern gefunden wurden. Ein Gang auf den Friedhof zeigt uns eine andere Art des Totenkults. Hier werden die Verstorbenen in Familiengräbern bestattet. Die monumentalen Grabmäler aus Marmor lassen sich an deren Vorderseite öffnen. Am Nachmittag trafen wir uns alle in der Gartenanlage zu einem wunderbaren Picknick. Bei Käse und Wein und anderen Köstlichkeiten saßen wir schmausend unter den Bäumen, plauderten und lachten und ließen es uns einfach gut gehen.

   
beim gemütlichen Picknick
   

 

Freitag, 06. Juni Hoffentlich bleiben wir auch heute vom Regen verschont. Wir wollen auf der Dordogne eine Bootsfahrt machen.  In dem malerischen Ort La Roque-Gageac besteigen wir eine Gabare namens Norbert. Es handelt sich um einen Nachbau jener Boote, die früher Holz oder Käse nach Libourne oder Bordeaux transportierten. Am Zielort angekommen wurde nicht nur die Ladung verkauft, auch das Boot selbst wurde zerlegt und das Holz verkauft. Die Bootsleute mussten den langen Rückweg zu Fuß antreten. Wir besteigen das Boot und langsam zieht es an dem Ort vorbei. Über dem Ort steht drohend eine Kalksteinwand, die die Spuren früherer Besiedlung aber auch Abbruchstellen zeigt. Und wirklich sind vor Jahren riesige Felsblöcke herabgestürzt und haben mehrere Häuser zerstört. Viele Kajakfahrer begegnen uns auf dem Fluss, der sauber und fischreich sein soll. Am Ufer nisten Vögel und vom Boot aus entdecken wir mehrere Schlösser. Zwei dieser Schlösser wollen wir nach der Bootsfahrt besuchen. Wegen seiner tollen Aussicht besuchen wir zuerst Schloss Beynac. Majestätisch erhebt sich das Schloss über dem Flusslauf und dem Ort. Schloss Marqueyssac punktet mit einer Besonderheit, den Buchsbaumgärten und dem sechs Kilometer langen Spazierweg durch die Buchsbaumbüsche. Wir entdecken zurecht gestutzten Buchs in allen Formen. Fünf fleißige Gärtner sind mit Wasserwaage und Scheren dabei, alles in Form zu schneiden. Die Schlossterrasse bietet eine wundervolle Aussicht auf mehrere benachbarte Schlösser. Diesem Panorama kann ich nicht widerstehen. Mit Ursel-Marie setze ich mich ins Schlosscafé, genieße eine Crêpe mit Nusskonfitüre und lasse meinen Blick über die Schlösser schweifen. Der Park ist bevölkert mit frei lebenden Pfauen. Vor uns schlägt ein liebestoller Pfau vor seinen uninteressiert blickenden Hennen ein Rad. Wunderschön 😊 Beeindruckt von den vielen Erlebnissen fahren wir zurück.

   
unsere Gabare  
Schloss Beynac ein Pfau beim Radschlagen
   

 

Samstag, 07. Juni Heute ist Markttag in Sarlat. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Bevor wir uns in das Getümmel stürzen, führt uns Regine zu den Schätzen dieses mittelalterlichen Ortes. Das Städtchen hat von der staatlichen Förderung zur Erhaltung der Kulturgüter besonders profitiert. Die alten Häuser sind liebevoll restauriert. Eine der beiden Kirchen hat der Architekt Jean Nouvel als Markthalle mit zwei riesigen Torflügeln umgebaut. Interessant ist auch das zuckerhutähnliche Bauwerk, namens “Laterne“. Über ihren ursprünglichen Zweck gibt es bis heute keine gesicherten Erkenntnisse. Gemeinsam mit Ursel-Marie bahne ich mir den Weg durch das geschäftige Treiben, vorbei an den Marktständen mit Käse, frischem Obst, Gebäck und allerlei Gänse- und Entenspezialitäten. An einem der Stände kaufe ich mir eine Dose mit Gänseleberpastete. Nach der Mittagspause fuhren wir zur Höhle von Lascaut IV. Die Originalhöhle aus der Jungsteinzeit wurde aus konservatorischen Gründen schon vor Jahren geschlossen. Das Museumsgebäude, entworfen vom Stararchitekten Snohetta, fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. Zuerst sehen wir einen Film, der uns mit der Landschaft, der Tierwelt und dem Klima vor etwa 17 000 Jahren vertraut macht. Im Jahre 1940 wurde die Höhle von Jugendlichen entdeckt. Wir betreten nun den Bereich der etwa 250 Meter langen Höhle. Dort sind wir tief beeindruckt von der Fülle der Tierdarstellungen. Pferde, Hirsche und Auerochsen in leuchtenden mineralischen Farben bevölkern Decken und Wände. Es ist sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Malereien nur im Licht von Fackeln entstanden sind und dabei Hilfsmittel wie Leitern verwendet wurden. Rätselhaft bleibt jedoch, warum nur ein einziger Mensch dargestellt wurde. Auch ist bis heute unklar, welche Bedeutung die vielen Punkte haben könnten. Auf der Heimfahrt durch das Vézère Tal entdecken wir viele Kalksteinfelsen und Felsüberhänge, die dem homo sapiens als Wohnstätte gedient haben könnten.

     
Josefine Baker leckerer Lachsteller imposante Holzfassade in Mâcon
   
Markttag in Sarlat: Eindrücke
Eindrücke beim Stadtspaziergang
Höhle von Lascaut IV.
   

Sonntag, 08. Juni Zwei Stunden dauert die Fahrt nach Pech Merle, der prähistorischen Tropfsteinhöhle. Im Gegensatz zur Höhle von Lascaut ist diese riesige Höhle noch im Original zu besichtigen. Besonders eindrucksvoll sind die gewaltigen Felsblöcke, die Stalagmiten und Stalagtiten, sowie zahlreiche prähistorische Tierdarstellungen. Zu sehen sind farbige Malereien und Gravuren von gefleckten Pferden, Wisente, Fische sowie zahlreiche Handabdrücke. Die Umrisse wurden mit Holzkohle gezeichnet. Man vermutet, dass viele der Handabdrücke von Frauen stammen. Ein Kuriosum ist eine 12 Meter lange Eichenwurzel, die von der Decke bis in den Boden reicht. Auf der Heimfahrt fahren wir am Flüsschen Lot entlang. Beidseits des Flusses ragen steile Kalksteinfelswände empor, groß und mächtig. Durch manche Wände führt ein in den Stein gehauener Tunnel. Eine wirklich beeindruckende Landschaft. Um fünf Uhr waren wir wieder im Hotel und ich war flugs im warmen Wasser des Schwimmbads. Dann musste ich meinen Koffer packen, denn morgen reisen wir ab.

   
 prähistorische Tropfsteinhöhle in Pech Merle

 

Montag, 09. Juni Nun heißt es Abschiednehmen von Regine und dem gastfreundlichen Hotel Laborderie. Nach vielen kurvigen Kilometern erreichen wir die Autobahn. Links und rechts blühen Ginster, Fingerhüte und Margeriten. Wir fahren durch endlose Wälder über eine weite Hochebene, über unzählige Viadukte und tiefe Täler. Stetig geht es bergan und bergab und das auf einer durchschnittlichen Höhe von etwa 1000 Metern ü.N.N. Stunden vergehen, bis sich schließlich am Horizont der majestätische Puy de Dome zeigt. Erst bei Clermont-Ferrand lockert der Wald auf, Felder und Ortschaften sind zu sehen. Nun geht es abwärts durch eine Ebene, die landwirtschaftlich genutzt wird. Wir verlassen die Ebene und kommen in das Waldgebiet des Forez. Dieses durchqueren wir, und haben danach das Massiv Centrale endgültig verlassen. Gegen acht Uhr kommen wir dann im Hotel Mercure in Mâcon an.

   
vor der Abfahrt von Tamiès ehemaliges Ursulinenkloster
Eindrücke in Mâcon bei der Stadtführung
eine letzte Rast oder Verschnaufpause auf der Heimfahrt

 

Dienstag, 10. Juni Am Morgen holt uns eine nette Stadtführerin an der Uferpromenade der Saône ab. Von hier hat man einen schönen Blick auf die historische Brücke Saint Laurent. Ein beliebtes Fotomotiv. Ihre Lage am Fluss und an wichtigen Handelswegen hat Mâcon früher wohlhabend gemacht. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen wurde sie aber auch immer wieder zerstört. So findet sich im Zentrum am Place des Herbes nur noch ein mittelalterliches Haus, das Maison de bois mit einer reich verzierten Holzfassade. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die neo-romanische Kirche Saint Pierre und oben auf dem Hochufer das ehemalige Ursulinenkloster. Nach der Stadtführung treten wir die Heimreise an. Gegen acht Uhr am Abend war ich wieder zuhause. Es war eine beeindruckende, interessante Reise mit vielen Höhepunkten. Leider liegt das Périgord so weit weg von uns

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Vallendar, den 20.Juni 2025 Doris Glück

Die Fotos, aufgenommen von Walter Bergmann, wurden nach dem Text des betreffenden Tages eingefügt. Die Reihenfolge wurde geringfügig geändert, um den Platz besser ausnutzen zu können.